Rainbow House of Hope in Österreich

„Vom 22. bis 28. Mai 2013 besuchte eine Theatergruppe aus Uganda, bestehend aus 7 Jugendlichen im Alter von 12 – 20 Jahren und einem Betreuer, im Rahmen eines EU – Projekts die NÖ Mittelschule Langenlois. (Von der Ankunft in Langenlois haben wir bereits berichtet.) Diese Gruppe kommt vom Projekt „Rainbow House of Hope“, das ist eine Schule für sozial benachteiligte Jugendliche. Dort werden sie ermutigt, selbst aktiv zu werden und somit ihre Lebensumstände zu verbessern. Die Jugendlichen waren wie immer in Gastfamilien untergebracht. Unsere SchülerInnen konnten, in den Workshops und in persönlichen Gesprächen neue Erfahrungen über das Leben anderer Jugendlicher gewinnen. Es haben sich auch persönliche Freundschaften ergeben. Der Höhepunkt ihres Aufenthaltes war die Aufführung des Theaterstückes „Mirembe“, in dem die Jugendlichen ihr Land und deren Probleme darstellten. Unsere SchülerInnen haben auch sehr davon profitiert, dass die Kinder aus Uganda sehr gut Englisch sprechen. (Die Amtssprache ist Englisch).“
(Petra Nagl, Lehrerin und Koordinatorin des Projektesan der NMS Langenlois)
Eine Bildergalerie vom Projekt an der NMS in Langenlois findet man hier.

Die Langenloiser SchülerInnen hatten sich bereits zuvor im Unterricht mit dem Herkunftsland ihrer Gäste aus Uganda auseinandergesetzt. Neben Gegenüberstellungen der geographischen, etc. Gegebenheiten im Rahmen des Curriculums wurden auch Mitglieder der österreichisch-ugandischen Freundschaftsgesellschaft eingeladen, um die Jugendlichen bereits vorab mit kulturellen und sozialen Gegebenheiten inUganda vertraut zu machen.
Laut Berichten der Lehrerin Petra Nagl wurden die Jugendlichen sehr gut in Langenlois aufgenommen und es wurden gute Freundschaften geschlossen. Die Jugendlichen aus Kampala, die zum Teil unter sehr widrigen Umständen aufgewachsen sind, konnten die Gleichaltrigen LangenloiserInnen mit der hohen künstlerischen Qualität ihrer Darbietungen begeistern. Die „Message“, dass die Möglichkeit besteht, über kreative und kulturelle Beschäftigung zur Entwicklung des Selbstbewusstseins und neuer Perspektiven beizutragen, konnten die Jugendlichen aus Uganda durch ihre Biographien und die beeindruckenden künstlerischen Darbietungen hervorragend vermitteln. Gemeinsam wurden Themen, wie etwa die Rolle von Jugendlichen zwischen Tradition und Moderne, erörtert.
(Einen Bericht über den gesamten Aufenthalt der Gruppe vom „Rainbow House of Hope“ in Österreich kann man hier herunterladen.)

Schülerberichte:
„Ab 27.5.2013 hatten wir Besuch von Jugendlichen aus Uganda, die dort in einem Schulprojekt organisiert sind, das „Rainbow House of Hope“ heißt. Ziel dieses Schulprojektes ist es, sozial benachteiligten Jugendlichen eine Perspektive durch eine künstlerische Ausbildung und Schulbildung zu geben. Die Gruppe aus Uganda war bei uns, um Geld für das Projekt zu verdienen und unsere Kultur kennen zu lernen.
Die Ugander kamen deswegen zu uns weil, sie in einem sehr armen Land wohnen und weil sie uns zeigen wollten, was alles in ihnen steckt. Wir durften diese talentierten Kinder live erleben. Wir hatten eine Theater- Aufführung am 28.5.2013. Im Theaterstück ging es um das Leben in Uganda, dass dort Bürgerkrieg herrschte, Mädchen oft sehr jung verheiratet werden und wie das Familienleben stattfindet. Wir machten einen Workshop mit ihnen, bei dem wir einen traditionellen Tanz aus Uganda lernten, begleitet auf afrikanischen Trommeln, die ebenfalls von unseren Schulkollegen gespielt wurden. Diese Aufführung war ca. 2 Stunden lang voller Aufregung und Tränen. In jeder Bewegung befanden sich Gefühle und Leidenschaft. Sie trommelten uns ihre Leidenschaft und ihr Gefühl auf ihren Trommeln vor. Auch wenn man es nicht glauben kann, dass man mit einer Trommel Gefühle ausdrücken kann, aber es funktioniert. In einer Szene zum Beispiel zeigten sie uns, dass es Kindersoldaten gibt und diese oft umgebracht werden.
Wir würden uns auf ein Wiedersehen mit den Jugendlichen freuen, aber auch auf andere Kinder aus einem anderen Land.“

„Die sieben Ugander, darunter vier Frauen, Mädchen und drei Männer, lehrten uns am ersten Tag einen der vielen, traditionellen Tänze. Sie teilten uns in zwei Gruppen, die eine tanzte und sang, die andere trommelte. Sie zeigten uns die Tanzschritte und ihre Reihenfolge. Es wurde für uns immer schwierig den Takt und die Reihenfolge korrekt einzuhalten, denn die Tanzschritte wurden immer schneller. Sie nannten uns VIP’s (= Very Important Persons). Es waren zudem noch Lehrer aus Dänemark anwesend, diese wurden VVIP’s (= Very Very Important Persons) genannt, sie machten sich Notizen auf ihren Tablet-PCs. Wir hatten eine zehn-minütige Pause zwischen der Probe und der Aufführung, in dieser Pause war uns die Freiheit gelassen, zu speisen und zu trinken. Vor der finalen Aufführung hatten wir noch zwei Generalproben, als die Zeit für die Aufführung gekommen war, konnte die Aufregung förmlich spüren. Es wurde zwar so mancher Fehler begangen, aber das fiel niemanden so richtig auf.“

„Beim Uganda-Workshop spielen Alex und ich eine Trommel. Neben mir spielt Lukas auch eine Trommel, nur mit anderem Rhythmus. Alex und ich müssen gleichzeitig auf die Trommel schlagen, aber Lukas dagegen muss in einem anderen Rhythmus spielen, damit es noch besser und schöner klingt. Manuel spielt auch eine Trommel, diese hat nur eine kleine Trommeloberfläche und daher klingt es noch anders als unsere Trommeln. So bekommen wir einen guten Klang zusammen und die anderen können gut zu diesem Klang den Uganda-Tanz tanzen. Ich fühle dabei, dass ich in Afrika in der Wildnis mitten zwischen afrikanischen Menschen stehe, die gerade ein Fest feiern. Die Männer trommeln ganz fest und die Frauen und Kinder tanzen ihren traditionellen Tanz. Ich denke, dass sie mich herzlichst begrüßen und für ihr Fest, das sie gerade feiern, einladen.“

„Wir hatten im Mai einen Workshop mit einer Artistengruppe aus Uganda in Afrika. In einem 2-stündigen Workshop tanzten wir einen dort einheimischen Tanz und 6 von uns durften auch Trommeln spielen, was ziemlich kompliziert für mich war. Weil mir dieser Tanz zu kompliziert war, habe ich mich für das Trommeln entschieden, was, wie sich herausstellte auch nicht gerade einfach war, weil ich ja nicht gerade ein sehr musikalischer Mensch bin. Ich finde auch die Standbilder aus dem Theaterspiel sehr interessant, weil uns so die Situation die in Uganda ist näher gebracht wird. Wir mussten eine Familie in Uganda und in Österreich beim Essen darstellen. In Uganda sitzt man auf dem Boden und isst aus einem Topf, in Österreich sitzt man an einem Tisch und jeder hat seinen eigenen Teller. Es war gar nicht so einfach, dies ohne Utensilien darzustellen.
Auch die Theater-Aufführung „Mirembe-die Dorfschönheit“ war sehr interessant, weil man am Anfang die Situation, den Bürgerkrieg und die Verheiratung von minderjährigen Mädchen dargestellt sah. Sehr interessant war auch, dass man, wenn man in eine soziale Schicht z.B in die der Armen geboren wird, kann man nicht in eine höhere Stufe aufsteigen.“

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